Freizeitgestaltung in Omsk, am Abend.
Soviel vornweg, wer denkt in Omsk sei nix los, denkt falsch. Im Nachtprogramm ist für jeden Geschmack etwas dabei, ob man dabei nun eher in Diskotheken geht, einen gemütlichen Kneipenabend vorzieht, einfach nur privat bei Freunden feiern will oder einen kulturellen Abend im Theater oder Kino verbringen will - es wird in jedem Fall lustig und auch sehr lang (wenn man mag).
In knapp einer Woche die wir da waren, haben wir alle vorgenannten Optionen getestet und für sehr gut befunden. Als erstes etwas zu den Diskotheken. Davon haben wir zwei Stück, wahrscheinlich auch die einzigsten besucht. Zum einen das "Akademia", welches der Eisenbahnuni recht nahe steht - man trifft dort also auch zahlreiche Studenten dieser Uni -, aber trotzdem eine ganz normale Diskothek ist. Und zum anderen das "Antlantida", was eher etwas für die gehobene russische Schicht ist, aber dafür von der Eisenbahn-Uni zu Fuß zu erreichen ist. Beide sind für deutsche Verhältnisse sehr preiswert (Eintritt von zwei bis vier Euro, Bier unter ein Euro), aber man muss als ausländischer Gast schon aufpassen, das man nicht besch**** wird. Am besten geht man sowieso mit ein paar Einheimischen weg, da es des Nachts doch auch gefährlich werden kann, falls man allein unterwegs ist. Es gibt jeweils eine große Tanzfläche mit guter russischer und internationaler Tanzmusik, mehrere Bars und im "Akademia" noch einen Billiardraum. Studentenclubs so wie wir es von Dresden gewohnt sind, gibt es in Omsk nicht.
Wer lieber in Kneipen geht, für den hat Omsk auch einiges zu bieten, vom Pub bis zum Feinschmeckerlokal ist alles vorhanden. Die russische Küche ist sehr vielseitig, köstlich und reichlich. Getrunken wird nicht nur Wodka, sondern auch sehr gern Bier, am liebsten Sibirskaja Korona, das Bier aus Omsk. Die meisten davon findet man im Zentrum, sie sind oft gut besucht und bezahlbar.
Man wird auch sehr oft eingeladen von russischen Leuten, die ja zum einen auch bekannt sind für ihre Gastfreundschaft und zum anderen sehr interessiert sind mit Ausländern in Kontakt zu treten (es gibt ja nicht so viele in Omsk). Diese Abende können sehr interessant werden, da man auf diese Weise die Einheimischen am besten kennenlernen kann. Man sollte nur aufpassen, das man die eigene Trinkfestigkeit nicht überschätzt und lieber ab und zu mal eine Wodka-Runde aussetzen, denn mit den Russen kann man sowieso nicht mithalten.
Unterwegs ist man des Nachts am besten mit den sogenannten Mikrotaxis (eine Fahrt etwa ein Euro), dies sind meist Kleinbusse und fahren einen direkt bis vor die Tür.
An Theatern mangelt es auch nicht in Omsk, nur sollte man doch ein wenig der russischen Sprache mächtig sein um der Handlung folgen zu können. Ein großes Kino ist ebenfalls im Zentrum vorhanden. Die Filme werden in russischer Sprache gezeigt, es gilt also dasselbe wie für das Theater - Russisch lernen. Dies ist sowieso wichtig, falls man auf etwas tiefergehende Kommunikation wert legt, denn mit deutschen bzw. englischen Sprachkenntnissen ist es bei den Russen ebenso weit her wie bei den Deutschen mit russischen.
Stefan Schwarzbach