Druschba!

Deutsch-Sowj... - pardon - Russische Freundschaft

Wodka, Singen, Druschba! Samstagabend in Omsk. Wir sind jetzt einen Tag hier, haben die Stadt kennen gelernt, sind mit unseren russischen Gastgebern spazieren gegangen. Am Ufer des Om bei Minusgraden wurde auf die Freundschaft angestoßen - natürlich mit Wodka. Aber so richtig warm sind wir noch nicht miteinander geworden.
Samstagabend in Omsk. Im Gemeinschaftsraum des Studentenwohnheims wird gefeiert. Trinksprüche machen die Runde, spärliche Fremdsprachenkenntnisse werden auf beiden Seiten hervorgekramt. Aber Anja übersetzt auch, lebhafte Diskussionen entstehen, man versteht sich über Sprachgrenzen hinweg. Und natürlich wird jetzt noch einmal richtig auf "Druschba" angestoßen.

Eigentlich ging ja alles schon in Moskau los, wo uns Sergej Vlassenko, akademischer Mitarbeiter an der OmGUPS, und Igor Tarabin, Student der Verkehrssicherungstechnik, vom Flughafen abholten. Beide hatten unseren Aufenthalt in Russland geplant, jetzt nahmen sie 44 Stunden Zugfahrt aus Omsk auf sich, um uns die (für einige von uns) ersten Schritte auf russischem Boden zu erleichtern, Moskau und die dortige Eisenbahnuni zu zeigen und dann mit uns wieder 44 Stunden zurückzufahren, und das sogar im offenen Liegewagen. Dafür hatten wir uns entschieden, Sergej und Igor fahren normalerweise eine Kategorie höher. Wenn das keine Gastfreundschaft ist.

Sergej organisierte auch ein russisches Abendessen im Speisewagen (lecker Borschtsch) und erreichte, dass uns Andrej, der Zugchef, mal einen Blick in die "höheren Kategorien" und seinen Arbeitsbereich werfen ließ. Und Andrej wiederum lud uns noch zu einer "Runde" ein, damit man auf "Druschba" anstoßen konnte.

In Omsk bekamen wir dann Kontakt zu einem größeren Kreis russischer Kommilitonen. Ob zur Zimmerparty im Wohnheim am Abend, beim Gang ins Internetcafé oder zu den Museums- und Theaterbesuchen, immer waren mehrere Russen dabei, halfen, beantworteten Fragen ..., manchmal fragte man sich nur, wann unsere Gastgeber schliefen. Die Staatliche Universität stand nicht auf unserem Besuchsplan, wir wollten hin - kein Problem, das war in Null komma nichts auch möglich.

Donnerstagabend lud Sergej uns und einige der russischen Kommilitonen sogar zu sich nach Hause zum "Feiertag des sibirischen Biers" ein: 25 Studenten in einer 3-Zimmer-Wohnung!

Freitagnachmittag am Bahnhof: Am Zug stießen wir alle zum Abschied noch einmal an. Druschba - auf gute Freundschaft zwischen Dresden und Omsk!

Tobias Jensch

Freunde: Omsk und Dresden