Wohnheime und Essen

Gleich nach der Ankunft in Moskau wurden wir ins Wohnheim des MIIT begleitet. Im Eingang wachten 2 bis 3 Soldaten, so dass nur Studenten mit einem gültigen Ausweis der Einlaß gewährt wurde. Wir wurden in Zweibettzimmern untergebracht, teilten uns zu viert ein Bad und WC. Der Standard war vollkommen ausreichend (irgendwie hatten alle die schlimmsten Verhältnisse vor Augen!!), die wenigen Kakerlaken hielten sich nur im Bad und nicht in der Küche auf, wo von acht nur zwei Herdplatten funktionierten. Nach Aussagen der Studenten schwankt die Funktionalität von Tag zu Tag.

Wohnheim Nr. 5 Das Omsker Wohnheim Nr. 5, wo wir ebenfalls in Zweibettzimmern schliefen, war frisch renoviert und wir 13 Studenten konnten eine halbe Etage unser eigen nennen. So hatten wir zwei Duschen, viele Waschbecken und eine Küche, die wir nach Bedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit aufgeschlossen bekamen.
Zuständig dafür waren die im Eingangsbereich 24 Stunden am Tag sitzenden Frauen, die die Etagen- und Zimmerschlüssel ausgaben und in Empfang nahmen. Ab 23 Uhr war für die russischen Studenten kein Hereinkommen mehr möglich, wir Deutschen mussten nur klopfen um auf unsere Etage zu gelangen.
Allerdings musste Anja viel diplomatisches Feingefühl beweisen, um für uns diese Vorteile zu erlangen.
Aber diese "Sperrstunde" war nur eine der relativ strengen Regeln, die im Omsker Wohnheim herrschten. Nicht nur, dass man ab 23 Uhr nicht mehr hineingelassen wurde, man durfte auch nicht mehr kochen, überhaupt nicht rauchen und keine alkoholischen Getränke verzehren. Aber auch hier konnte die studentische Delegation einige Vorschriften umgehen.
Unsere Zimmer und das Bad wurden täglich gereinigt, der Abwasch nach einem ernsten Gespräch zwischen der Kommandantin und Anja erledigt.

Da wir aber morgens, mittags und abends in der Mensa beköstigt wurden, waren wir nicht gezwungen einmal am Tag zu kochen. Das Essen war ausgezeichnet; ein Drei-Gänge-Menü und das dreimal täglich. Waren wir mal nicht zu einer der Mahlzeiten in Uninähe, so wurde es mitgenommen oder uns ins Wohnheim geliefert und dort verspeist.
Wie in Sibirien üblich wurden unsere Jacken in die Garderobe gehängt, die von zwei Sicherheitsbeamten bewacht wurde. Aber nicht nur darin unterschied sich die Mensa von der uns bekannten in der TU Dresden. Das Essen wurde uns von Kellnerinnen serviert, die uns jeden Wunsch erfüllten und uns Milch, Kaffee und Tee brachten.

Im Moskauer MIIT, wo wir ebenfalls einmal frühstückten, gingen wir in die Cafeteria, wo wir sowohl kalte als auch warme Speisen bekamen. Diese war wie unsere organisiert und auch dort war das Ausgesuchte sehr lecker. Zum anderen kamen einige von uns auch gleich mit den Moskauer Studenten ins Gespräch.

Alles in allem waren wir mehr als zufrieden, sowohl mit der Verköstigung als auch mit der Unterkunft. Die Omsker haben sich ausgezeichnet um uns gekümmert und versucht uns das Unmögliche möglich zu machen. Es war eine super gelungene Reise, die uns Russland und den Studenten ein Stück näher gebracht hat.
Auf ein zustandekommenden Austausch ist nun mehr als zu hoffen.

Thea Kranke

Abschlussessen in unserer privaten Mensa